
Mit 22 Kindern, 12 Betreuern und 4 Kampfrichtern war TuS Rambach beim Hessischen Landeskinderturnfest in Alsfeld vom 08. bis 10. Juni 2007 vertreten.
Pünktlich um 11 Uhr am Freitag startete der Bus an der Feuerwehr in Rambach. Um den Bus zu füllen, steigen am Hofgartenplatz noch 22 Sonnenberger zu.
Um 11:45 Uhr ging es dann in Sonnenberg Richtung Alsfeld los. Über die A3, Limburg und Giessen erreichte man ohne Staus in gut 1,5 Stunden Alsfeld.
In Alsfeld luden wir unser Gepäck in der Max-Eyth-Schule, unserem Quartier für die nächsten 3 Tage, ab und erforschten sogleich Alsfeld. Die Wege zu den einzelnen Veranstaltungsorten und in den Stadtkern, zum Marktplatz, waren kurz.
Pünktlich um 16:30 Uhr begann am Freitag auf dem engen Marktplatz in drückender Hitze die Eröffnungsveranstaltung. Glücklicherweise waren wir früh genug dort, um noch einen Schattenplatz im hinteren Teil zu finden. Pech dann allerdings, dass wir dort kaum etwas verstehen konnten. Die Lautsprecher waren dann doch etwas zu klein dimensioniert für den Platz und die große Menschenmenge.
Da sich alle auf den Platz gesetzt hatten, konnten wir dann wenigsten die Vorführungen und die beiden Maskottchen des Turnfestes, den Frosch Freddy und den Storch Eddy, sehen.
Für die Kinder gab es auf dem Marktplatz abends eine Kinderdisco, die von einem Großteil unserer Kleinen begeistert wahrgenommen wurde. Aber auch die anderen Kinder hatten beim Fußballspielen (in der Schule mit Softball, um keine Schäden anzurichten), Fangen und Rambachs next top model Spiel ihren Spaß.
Gegen 22 Uhr hieß es dann Bettruhe für die Wettkämpfer. Schließlich begann für einige am nächsten Morgen bereits um 9 Uhr der Leichtathletik-Dreikampf.
Am nächsten Morgen wurde rechtzeitig das Frühstück eingenommen, so dass alle pünktlich auf dem Sportplatz zu ihrem Wettkampf erschienen. Ein großes Kompliment hier an die Organisatoren und Betreuer in unserer Schule. Rund um die Uhr, 24 Stunden, waren Ansprechpartner anwesend. Sogar gekühlte Getränke konnten bei ihnen gekauft werden. Auch die Frühstücksausgabe, immerhin für ca. 900 einquartierte Wettkämpfer und Betreuer, funktioniere nahezu reibungslos. Nur wer etwas später kam, musste auf die 2. Lieferung der Brötchen kurzfristig warten.
Ab 9 Uhr begannen die Wettkämpfe. Zuerst mussten unsere jüngsten beim Laufen, Springen und Werfen ran.
Tobias Gauer belegte trotz Bänderanriss im Fuß in seiner Alterklasse M7 einen hervorragenden dritten Platz.
Sieger in der Altersklasse M9 wurde der Rambacher Denis Barthon. Am Ende hatte er 139 Punkte Vorsprung auf den Zweitplazierten.
Bei den jüngsten Mädchen traten Doreen Schell und Franka Stück in der Alterklasse W8 sowie Selin Oppermann und Gracia Guse in der Klasse W9 für Rambach an.
Franka belegten einen guten 15. und Doreen einen fast so guten 23. Platz.
In der Alterklasse W9 erreichte Gracia den 18. und Selin den 53. Platz.
Ab 11:30 Uhr begannen dann die Wettkämpfe für die 10- und 11-jährigen Kinder. Diese Altersjahrgänge stellten die meisten Teilnehmer. Auch Rambach war hier mit 13 Kindern vertreten.
In der Alterklasse W10 kam Kerstin Stück auf den 28. Platz. 59. wurde Luana Rizzo.
Die größte Rambacher Teilnehmerzahl war in der Altersklasse W11 zu verzeichnen. 6 Mädchen aus Rambach bestritten hier ihren Wettkampf. Auch hier ging es wieder eng zwischen den Rambacher Teilnehmern zu. Paulina Wintermeyer wurde hervorragende 10., Anna Kilian nur knapp dahinter 11., Teresa Nesselberger erreichte den 22. Platz, Sophie Kienow wurde 37., Sina Streck 41. und Diana Schell 62.
Bei den Jungs im Alter von 10 erreichte Marco Wagner den 19. und Lucas Keutmann den 25. Platz.
In der Altersklasse M11 stellte Rambach noch einen Sieger. 1. wurde Marcel Kimpel. Einen guten 15. Platz belegte Oliver Dinges in dieser Klasse.
Unsere 2 großen Mädchen waren dann erst am Nachmittag dran. In der Alterklasse W12 belegte Gloria Guse den 32. Platz und in der Alterklasse W14 Janina Back den 24. Platz.
Gegen 16:00 Uhr waren alle Wettkämpfe beendet und die Truppe teilte sich wieder in Gruppen auf, um verschiedene Mitmachangebote wie Bogenschießen oder Ringtennis wahrzunehmen, ins Schwimmbad zu gehen oder sich einfach vom Wettkampf zu erholen.
Für abends war der Besuch des Galaabends in der etwas außerhalb liegenden Hessenhalle vereinbart. Laut Programmheft sollte es dort auch etwas zu Essen geben.
Rechtzeitig um 17:45 Uhr versammelten sich alle Rambacher vor dem Eingang unserer Schule um zu gut 20-minütigen Fußmarsch zur Hessenhalle aufzubrechen. Diese wurde dann auch rechtzeitig zu Einlassbeginn kurz nach 18 Uhr erreicht. Dort mangelte es allerdings an Beschilderung. Am Haupteingang ließ man uns nicht hinein – hier sei erst ab 19 Uhr Einlass zur Veranstaltung wurde uns mitgeteilt. Auf Rückfrage wurde uns dann mitgeteilt, dass es zur Verpflegungsaufnahme einen rückwärtigen Eingang gäbe. Nach Umrunden der Halle wurde dieser auch gefunden – in einem Seitenbau der Halle, der eher nach einer Reithalle aussah. Allerdings war dieser Seitenbau mit Teppich ausgelegt und die Verpflegung erfolgte durch einen Caterer. Alles war sehr nett aufgebaut. Doch wo sollte man sich für Essen und Getränke anstellen – rechts, links oder in der Mitte ? Wir entschieden uns zunächst für ganz rechts. Nach einigen Minuten merkten wir allerdings, dass es dort nicht voranging, da andere sich von der Mitte aus anstellten. Also stellten wir uns auch in der Mitte an. Dort ging es dann auch vorwärts, wenn auch nur sehr langsam. Nach einer halben bis dreiviertel Stunde hatten wir dann alle etwas zu essen und trinken. Glücklich das Anstehen endlich überstanden und etwas zu Essen in den Händen zu haben, erreichte uns die nächste Negativmeldung. Durch einen Verbindungsgang hatten bereits einige von uns in die Hessenhalle geschaut. Dort gab es weder Stühle noch Bänke sondern nur nackten Betonfußboden in einer eiskalten Halle.
Enttäuscht wollten einige die Veranstaltung sausen lassen und sich wieder auf den Heimweg machen. Nach einigen Diskussionen konnten sie zum Bleiben überredet werden. Telefonisch wurden unsere in der Schule zurückgelassenen Picknickdecken geordert. Jürgen Guse, der uns tagsüber begleitete und auch als Kampfrichter im Einsatz war, hatte sich nämlich vorab entschieden zu Hause zu schlafen und verfügte deshalb über ein Auto in Alsfeld. Glücklicherweise war er zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Nachhauseweg und konnte uns die Decken bringen.
In der Zwischenzeit hatte sich die Halle auch schon zu dreiviertel gefüllt und wir fanden mit unseren Decken noch einen Platz rechts vorne.
Was dann folgte, entschädigte für alles Vorangegangene. Eine Supershow mit tollen Licht- und Soundeffekten (wenn auch ziemlich laut in den vorderen Reihen) folgte.
Ein Höhepunkt jagte den nächsten. Ob Rope-Skipping (Seilspringen in Perfektion), Tanz- und Turnvorführungen, Hip-Hop, Akrobatik auf Sprungstelzen oder Trampolinakrobatik, alles von deutschen bzw. internationalen Meistern in Perfektion vorgeführt – 14 anspruchsvollen Programmpunkte ohne Pause mit perfekten Überleitungen – einfach toll.
Nach 90 Minuten taten dann zwar durch das Sitzen auf dem harten Boden alle möglichen Körperteile weh. Doch die tolle Show entschädigte dieses.
Um 21h stehen dann zwar Busse zum Rücktransport bereit, die Rambacher beschließen aber einstimmig lieber zu Fuß zurückzugehen, um sich die Beine nach dem langen Sitzen wieder etwas zu vertreten.
Kaum angekommen in unserem Quartier machen sich die Kinder zur Nachtruhe bereit. Zähneputzen und Fingerwaschen, Schlafanzug an und ab in den Schlafsack. Todmüde fallen die meisten in kürzester Zeit in den Schlaf.
Die Erwachsenen lassen in der Cafeteria mit einem Schluck Wein, Bier oder Sekt den Tag noch einmal Revue passieren und begeben sich dann auch ins Bett.
Am Abschlusstag müssen nach dem Frühstück die Koffer gepackt und die Klassenräume ausgefegt werden. Auf die Abschlussveranstaltung am Nachmittag in der Hessenhalle mit ihrem kalten Betonfußboden hat keine mehr Lust.
Da unser Bus uns aber nicht vor 16:30 Uhr abholen kann, verbleibt uns noch einige Zeit, um die angebotenen Aktivitäten wahrnehmen zu können. Die Kinder vergnügen sich beim Mucki-Test, bei dem sie 8 unterschiedlichen Parcours durchlaufen müssen, beim Bogenschießen sowie weitern Mitmachveranstaltungen auf dem Sportplatz an der Stadthalle. Bei der gut 90-minütig dauernden Stadtrallye können dann auch die Erwachsenen mitmachen. Die Fragen dazu sind teilweise doch ganz schön schwierig. Die Stadtrallye führt uns in kleinen Gruppen kreuz und quer durch die schönen Altstadtgassen von Alsfeld. Nicht alle Fragen können vollständig und korrekt beantwortet. Für alle Teilnehmer gibt es am Ende Freddy den Frosch als Schlüsselanhänger.
Die Mittagszeit ist schon vorbei. Einige haben noch nichts gegessen. Und wir haben ja noch etwas Zeit bis unser Bus kommt. In verschiedenen Gruppen machen sich die Rambacher auf die Suche nach Lokalen bzw. Imbissbuden, um ein verspätetes Mittagessen einzunehmen.
Unsere Gruppe findet einen Italiener etwas außerhalb des Trubels. Es ist schon zwanzig nach zwei. Der Kellner will das Gartenlokal gerade zumachen. Es sind keine anderen Gäste mehr da und ab halb drei hätten sie sowieso Pause. Wir fragen, ob wir mit unserer Gruppe – immerhin 8 Kinder und 6 Erwachsene – noch etwas zu Essen bekämen. Dieses Geschäft will er sich nicht entgehen lassen und bittet uns in sein Gartenlokal. Unter großen Sonnenschirmen sitzen wir dort auf Stühlen mit dicken Kissen – endlich einmal ein angenehmes Sitzgefühl. Die meisten Erwachsenen tut der Hintern vom vielen Sitzen auf dem Fußboden weh.
Ruckzuck ist dann auch unser Essen – Pizza, Nudeln und Salat – da. Kaum beginnen wir mit dem Essen fängt es auch schon heftig an zu regnen. Bisher hatten wir Glück gehabt und außer dunklen Wolken, Donner und ein paar Tropfen waren alle Gewitter an uns vorbeigezogen.
Wir rücken etwas enger unter den Sonnenschirmen, die uns zuvor noch vor der brennenden Sonne geschützt hatten, zusammen und beenden unsere Mahlzeit.
Beim Rückweg durch die Stadt treffen wir auf die anderen Rambacher und gemeinsam kehren wir zu unserer Schule zurück, um auf den Bus zu warten.
Unser Gepäck haben wir dann an den Straßenrand geräumt, um ein schnelles Beladen und eine zügige Abfahrt zu gewährleisten. Jeder ist froh, wenn er jetzt wieder zu hause ist.
Inzwischen erfuhren wir auch, dass es in Alsfeld mit der Politik ein paar Probleme gab und die Unterstützung durch die Stadt nicht gewährleistet war, was die organisatorischen Mängel bei der Eröffnungsveranstaltung sowie in der Hessenhalle erklärt. Laut ursprünglichen Planungen sollte mehr an der Stadthalle mit großem Parkplatz und Kunstrasensportplatz stattfinden.
Als Danke für die hervorragende Organisation erhielten Birgit Streck und Anke Loh von den Kindern zum Abschluss Geschenke sowie Dankeskarten mit Unterschriften von allen Kindern.
Leider hat sich unser Bus etwas verspätet, so dass wir im Anblick wieder bedrohlich aufziehender Gewitterwolken unser Gepäck mit den Picknickdecken beschützten. Doch es reichte gerade noch. Nachdem der Bus um 17:30 Uhr eintraf, luden wir schnell unser Gepäck ein und fuhren ab. Kaum war dieses geschehen, öffnete der Himmel auch schon die Schleusen und es gab einen regelrechten Wolkenbruch. Glücklicherweise saßen wir da schon alle trocken in unserem Bus.
Unsere Sonnenberger Mitfahrer, die kurz danach zustiegen, hatten den schweren Regenschauer einigermaßen gut überstanden. Sie verstauten in Null-Komma-Nichts ihr Gepäck und nach einem nur 5-minütigen Aufenthalt ging es Richtung Heimat.
Kaum waren wir auf der Autobahn hörte der Regen auch schon auf. Nun hofften wir, dass es in Wiesbaden beim Aussteigen ebenfalls trocken sein würde. Kurz vor der Ankunft verteilte Birgit Streck die Urkunden an alle Wettkämpfer, die diese strahlend in Empfang nahmen. In Wiesbaden wurden wir nicht enttäuscht, es blieb trocken. Um 19:15 Uhr trafen wir wieder in Rambach an der Feuerwehr ein, wo wir schon sehnsüchtig von den daheimgebliebenen Eltern erwartet wurden.
Zum Abschluss bekamen dann auch die Betreuer und Kampfrichter ihre Festmedaillen ausgehändigt und jeder machte sich auf den Heimweg. Es war ja dann doch etwas später geworden und Montag war wieder Schule für die Kinder angesagt.
Wir haben drei schöne Tage in Alsfeld auf dem Kinderturnfest erlebt. Mit dem Wetter hatten wir viel Glück. Es war durchgängig so warm, dass man die langen Hosen und Pullover im Koffer lassen konnte. Außer Sonntag Nachmittag haben wir auch nur ein paar Tropfen abbekommen, die als erfrischend angesehen wurden.
Ralf Sulzbach